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E-Motorräder für das neue Jahr
Scorpio Electric, Vespa, Yaeda

Einspurige Elektro-News: Vom Roller bis zum Motorrad

Von LiveWire (Elektromarke von Harley-Davidson) bis Vespa: Manche Etablierte machen bei der Elektrifizierung mit. Zu beachten sind vor allem Marken, die uns noch nicht so geläufig sind. Wie bei den Autos gilt: Viele neue Modelle kommen aus Asien.

Mag. Severin Karl

Da hilft kein Schönreden: Während in der Autoindustrie die Elektromobilität gerade in aller Munde ist – und das nicht erst seit gestern – hat man das Gefühl, dass viele Hersteller der Motorradbranche gerade etwas schlafen. Wir schauen uns das aktuelle Angebot von Yamaha an: nur Benziner (dafür Elektro-Fahrräder). Wir prüfen das Portfolio von Honda: Oh, da versteckt sich zumindest ein Elektroroller. Viel tut sich da nicht. Im Vergleich dazu ist zum Beispiel die Piaggio Gruppe mit der Marke Vespa weit voraus: Auf der EICMA in Mailand wurden vom 7. bis zum 12. November 2023 neue Elektroversionen der beiden Modellfamilien Primavera und Sprint S gezeigt. Zuerst kommen die Moped-Versionen mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit, etwas später sollen die stärkeren Varianten dazustoßen.

Akkus herausnehmbar, neue App-Funktionen

Im Vergleich zur bisherigen Vespa Elettrica haben die neuen Modelle einen großen Vorteil: Die Zeiten, in denen man einen Parkplatz mit Steckdose in der Nähe suchen musste, sind vorbei, in Sekundenschnelle herausnehmbare Akkus ermöglichen mehr Flexibilität und lassen sich mit einem Griff ins Büro oder nach Hause tragen. Wie gewohnt bleibt das typisch italienische Design erhalten und auch Stauraum ist nach wie vor vorhanden.
Eine Erweiterung des Programms ist auch bei LiveWire zu finden. Die US-Amerikaner sind mittlerweile ein Tochterunternehmen von Harley-Davidson – sichtlich, um die eingefleischte Biker-Community nicht vor den Kopf zu stoßen – und haben gerade die S2 Del Mar vorgestellt. Bei ihr sind erstmals Over-the-Air-Updates möglich und die App umfasst neue Funktionen wie Pannenhilfe, mobiles Wallet zum Speichern von Versicherung und Führerschein, Fahrtverlauf, Standortbestimmung samt Wetter und vieles mehr. Wie gesagt, es gibt Etablierte, die schon jetzt Schritt halten.

Orientierung an Sternbildern und „kalkulierte Aggression“

In Mailand zu sehen waren die neuen Modelle von Scorpio Electric. Während bei der X1 bereits der Marktstart gefeiert wurde, gelten Alpha und Xi als „visionäre Prototypen aus der Reihe der Infinity-Studien“, so die Marke aus Singapur. X1 heißt der hellste Stern im Sternbild Skorpion – da denkt jemand mit und schaut auf eine Story hinter den Produkten! Der handliche Großroller mit 185 Kilogramm Gewicht rennt in 3,8 Sekunden auf 50 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 105 km/h. Eine luftgekühlte 72-Volt-Batterie mit fünf kWh Kapazität versorgt den zehn kW starken Motor mit Power, sie wurde selbst entwickelt. Bei 40 km/h Tempo sollen 200 Kilometer Reichweite drin sein.
Beim Xi handelt es sich um einen kompakteren Elektroroller für die City, der nicht zuletzt durch ein buntes Auftreten auffällt. Mit dem Alpha will Scorpio Electric gar eine neue Fahrzeugkategorie einführen: Street Agile. Im Singapur-Marketing-Sprech steht das „für die Verschmelzung von kalkulierter Aggression und Wendigkeit“ und soll das Pendeln revolutionieren.

Zehn Minuten laden sollen reichen

Weiter zu Yadea und zur Kemper: Sie gilt als Mid-Size-Roadster und soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 auf den Markt kommen. Neben High-End-Equipment wird vor allem ein großer Vorteil gegenüber anderen Modellen versprochen: Neben dem Aufladen über Typ-2-Stecker (AC) wird sie auch über CCS2-Lader (DC) ganz schön flott an den benötigten Strom kommen. Zehn Minuten für eine 80-Prozent-Ladung reichen, sagen die Chinesen, Yadea spricht dabei von eigenen kontinuierlichen Innovationen bei den High-Performance-Stromspeichern. Die Lithium-Ionen-Phosphat-Batterie hat 6,4 kWh Kapazität. Bis auf 100 km/h vergehen 4,9 Sekunden, die Spitze wird mit 160 km/h angegeben.

Von Indien bis Deutschland

Aus Indien macht sich die Hero MotorCorp auf den Weg nach Europa. Die elektrische Vida V1 Pro wurde bereits 2022 in der Heimat gezeigt und hält sogar einen Guinness World Record (größte Distanz mit einem E-Scooter in 24 Stunden: 1.780 Kilometer). Auf Wunsch lässt sie sich zur Vida V1 Coupé umstylen und wird so zum Einsitzer. Flexibilität wird auch beim Elektro-Motorrad für Kinder, noch ein Konzept, groß geschrieben: Ohne Werkzeug soll der Rahmen vergrößert werden können, auf diese Art mit dem Kind von drei bis neun Jahren mitwachsen.
Für kleinere Zweiräder stellte der Zulieferer Vitesco Technologies (Deutschland) auf der EICMA einen 48-Volt-Antrieb in einem Demofahrzeug vor. Mit ihm können Leistungsäquivalente bis zu 150 Kubikzentimeter beim Verbrenner realisiert werden. Großer Vorteil: weniger Entwicklungsaufwand als Hochvoltsysteme. Auch Bosch (Deutschland) war vor Ort, stellte einen elektrischen Radnabenmotor der nächsten Generation vor.

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